Aus der Kundensicht liegt einer der Stärken von agilen Prozessen darin, dass man zu gewissen Zeitpunkten neue Prioritäten oder ganz neue Ziele setzen darf, damit die gelieferte Software auch die gewünschte (wenn auch nicht die ursprünglich bestellte) ist. Aus Teamsicht führt dieser Vorteil allerdings manchmal zu logistischen sowie organisatorischen Problemen:

• Wie kann man mit der schieren Anzahl an Wünschen, Ideen, Vorschlägen und Fehlermeldungen umgehen?
• Wenn neue Ideen besprochen werden, wo kommt die Zeit dafür her, ohne „noch mehr Meetings“ einzuplanen?
• Wie können Rücksprachen mit dem Kunden sinnvoll gehalten werden, um auch ganz neue Vorschläge richtig umzusetzen?
• Wenn neue Wünsche dazukommen aber die Rahmen (Zeit, Geld, Ressourcen) gleich bleiben, müssen andere Funktionen wegfallen. Wie werden solche Entscheidungen getroffen?

In einem System, in dem sich vieles ändert, kann es auch einfach sein, gewisse Aspekte der Entwicklung zu vergessen oder vernachlässigen. Hier ist der Punkt „Tes t“ ein Hauptkandidat, aber es fehlen auch manchmal die notwendigen Details für den Entwickler, um die aus Kundensicht beschriebenen User-Stories zu implementieren. In diesem Vortrag werden solche häufige Probleme für die Planung und Schätzung beleuchtet. Es werden Vorschläge und Strategien aus der agilen Projekterfahrung gebracht, die zu einer besseren Planung und damit auch bessere Kundenakzeptanz führen können. Folgende Aspekte werden behandelt:

• Umgang mit Kundenwünschen von der ursprünglichen Idee zu einer durchführbaren User-Story
• Umgang mit (Re)priorisierung – Neues Hinzunehmen aber dafür Anderes weglassen
• Planung und Schätzung von Testaktivitäten sowie Zeitaufwände für Fehlerbehebung
• Prozessverbesserungen, um Planungsaktivitäten gut zu integrieren