Software ist nur so wertvoll, wie die Geschäftsprozesse, die sie unterstützt. Im Projekt ist neben dem Entwickeln leistungsfähiger Features vor allem entscheidend, dass diese Features reibungslos zusammenspielen. Nur so können Anwender:innen ihre Use Cases erfolgreich mithilfe unserer Software durchführen und einen Mehrwert erzielen. Um dieses Ziel mit jeder Ausbaustufe unserer Software zu erreichen, ist es sinnvoll, sich an beispielhaften Geschäftsprozessen (sog. Szenarien) zu orientieren: Mit jeder Ausbaustufe wollen wir ein neues Szenario von Anfang bis Ende unterstützen. Damit stellen wir sicher, dass wir nur an Features arbeiten, die wirklich zusammenpassen. Die tun wir iterativ inkrementell und machen unsere Software damit immer leistungsfähiger. Gleichzeitig reduziert dies die Komplexität enorm, da wir uns nur auf fachliche und technische Herausforderungen fokussieren, die im Rahmen des betrachteten Szenarios relevant sind. Über Szenarien schaffen wir uns eine solide Faktenbasis für strategische Entscheidungen: Fachliche Zusammenhänge, die wir anhand eines einzelnen Szenarios erkennen, bestehen mit Gewissheit! Damit taugen sie als Grundlage z.B. für einen System- und Teamschnitt nach DDD. Später betrachtete Szenarien können auf ebendieser Fachlogik aufbauen und sie erweitern, sie aber nicht infrage stellen. Das macht die Orientierung an Szenarien zu einer sehr risikoarmen Vorgehensweise. Mithilfe des Scenario Castings wählen Entwicklungsteams und Fachexpert:innen gemeinsam für jede Ausbaustufe die strategisch sinnvollsten Szenarien aus. Alle Beteiligten haben dadurch ein gemeinsames Verständnis des Vorgehens im Projekt, orientieren sich am selben Szenario und können so effektiv an einem Strang ziehen - auch in mehreren parallel arbeitenden agilen Teams. Im Vortrag zeige ich die drei Schritte des Szenario Castings und wie die Ergebnisse für die Projektorganisation und konkrete Softwareentwicklung genutzt werden.