Open Source-Compliance in der Softwareentwicklung
Open-Source-Software (OSS) erfreut sich einer immer größeren Verbreitung. In Anbetracht der vielen Vorteile ist dies durchaus nachvollziehbar. Der Einsatz von OSS kann Lizenzkosten senken, mehr Flexibilität erlauben, Innovationen vorantreiben und so Lösungen insgesamt beschleunigen. Dies gilt nicht nur in der klassischen Softwareentwicklung, sondern gerade auch bei Verwendung agiler Methoden. So sind beispielsweise die Kollaboration zwischen Programmierern und Anwendern sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung angesichts veränderter Anforderung sowohl essentielle Werte in agilen Projekten als auch typisch für Open Source-Communities.
Mit dem vermehrtem Einsatz von OSS wächst aber auch die Herausforderung, einen Überblick über die eingesetzten Komponenten und Lizenzen zu behalten sowie die notwendigen Konsequenzen hieraus zu ziehen. So kann insbesondere der sogenannte Copyleft-Effekt zur „Infektion“ an sich proprietärer Programmteile durch eine OSS-Lizenz führen, was die kommerzielle Verwertung gefährdet. Der Vortrag soll Möglichkeiten aufzeigen, wie das Potential von OSS gleichwohl genutzt werden kann, ohne unberechenbare Lizenzrisiken einzugehen. Er gliedert sich in folgende Abschnitte:
Risiken und Nebenwirkungen von OSS-Lizenzen
Denkbare Haftungskonstellationen
Tatsächliche Haftungsfälle („case law“ in der BRD)
Gemeinsamkeiten von OSS-Lizenzen
Der Copyleft-Effekt
als Herausforderung
als Differenzierungsmerkmal
Lizenzbeispiele (u.a. GPL, LGPL, Apache-License)
Professionelles OSS-Lizenzmanagement