Plug-and-Work - eine universelle Schnittstelle basierend auf offenen Industriestandards

 
Conference Day - 20. Mai
 
14:30
 
Internet Of Things
 

In der Industrie 4.0 sind intelligente Anlagenkomponenten, Maschinen und Anlagen sowie IT-Systeme miteinander vernetzt, so dass jede Komponente der Fabrik über die relevanten "Partner" mit ihren Fähigkeiten informiert ist. Alle Komponenten eines Produktionssystems und die Produktions-IT eine einheitliche Sprache sprechen.

Tatsächlich existieren aber heute auf jeder Ebene der Fabrik diverse heterogene Softwaresysteme mit Schnittstellen, die bei jeder Änderung manuell angepasst oder umprogrammiert werden müssen. Sie sind damit aufwändig und fehleranfällig.

Nach dem Prinzip einer USB-Schnittstelle können Teile der Produktionssysteme eigenständig Daten austauschen. Diese Methode nennt sich Plug-and-Work. So ist es beispielsweise möglich, die überlagerte Visualisierung zur Überwachung und Steuerung der Produktionssysteme aus diesen Informationen automatisiert zu generieren.

Das Fraunhofer IOSB setzt hierbei auf offene Standards, die bereits heute in der Industrie eingesetzt werden: Automation Markup Language (AutomationML, 62714) und OPC Unified Architecture (OPC UA, IEC 62541). Die gemeinsame Arbeitsgruppe der OPC Foundation und des AutomationML e.V. befasst sich mit der Kombination beider Standards und wird vom Fraunhofer IOSB geleitet.

AutomationML ist eine offene, XML-basierte Normenreihe zur semantischen Beschreibung und Modellierung von Produktionssystemen inklusive ihrer Topologie, Semantik, Geometrie, Kinematik, Verhalten und Logik. AutomationML beschreibt die Produktionsressourcen ebenso wie produzierte Produkte und Produktionsprozesse.

Die OPC Unified Architecture zur Realisierung der Konnektivität. AutomationML ist eine plattformunabhängige Normenreihe zur Kommunikation von industriellen Automatisierungssystemen. Sie dient ebenso dem Management der Beschreibungsdaten inkl. Security.

Zielpublikum: Entwickler und Entscheider in der produktionsnahen Software

Vorkenntnisse: Produktionsumfeld und Datenmodellierung sind bekannt

Dr. Miriam Schleipen

Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

Dr.-Ing. Miriam Schleipen studierte Informatik an der Universität Karlsruhe und arbeitet seit 2005 am Fraunhofer IOSB. Sie leitet dort die Gruppe Leitsysteme und Anlagenmodellierung. Ihr Hauptinteresse gilt aktuell der Adaptivität und Interoperabilität von Komponenten und Systemen in der Produktion. Sie ist aktives Mitglied in zahlreichen Standardisierungsgremien.

Dr. Olaf Sauer

Fraunhofer-Institut für Optronik, Systemtechnik und Bildauswertung IOSB

Dr.-Ing. Olaf Sauer studierte an der Universität Karlsruhe Wirtschaftsingenieurwesen. Nach beruflichen Stationen in Industrie und Beratung arbeitet er seit 2004 am Fraunhofer IOSB und koordiniert dort aktuell das Geschäftsfeld Automatisierung. Er ist Lehrbeauftragter am Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Vorsitzender des Fachbereichs Informationstechnik des VDI sowie Mitglied des Vorstandes der Wirtschaftsstiftung Südwest.