Open-Source bewusst einsetzen und aus dem Projektalltag an FOSS-Projekten teilnehmen
Abstract
Die Möglichkeit, im Entwickleralltag etwas zu Open-Source-Projekten beizutragen, dürften bei vielen nicht gegeben sein. Termindruck, knappe Budgets, technische Schulden und Fachkräftemangel lassen keinen Raum für diesen Luxus. Dabei könnten alle Projektbeteiligten davon profitieren, wenn sich Entwickler bei FOSS-Komponenten einbringen, die für ein Projekt wichtig sind.
Für viele Projekte dürfte aber zuerst ein bewusster Umgang mit Open-Source notwendig sein mit einer Bestandsaufnahme der eingesetzten Komponenten, deren Lizenzen, Aktualität und Abhängigkeiten. Durch das geschärfte Bewusstsein lassen sich Lizenz-, Sicherheits- und Projektrisiken benennen und begegnen.
Der Vortrag nennt Argumente für FOSS-Beiträge aus Kundenprojekten für Entwickler, Projektleiter, Software-Häuser und Auftraggeber. Außerdem müssen Beiträge nicht immer nur Bugfixes, Features oder allgemein Code sein. Man kann zu Open-Source auch mit Testen, Bugreports, Diskussionsbeiträgen, Hinweisen zu veralteten Abhängigkeiten, Spenden oder dem Bezahlen von Featurerequests beitragen.
Abschließend wird ein Einblick gegeben, wie Mercedes-Benz mit Open-Source-Komponenten in eigenen Systemen umgeht und welche Beiträge in verschiedenen Formen geleistet werden.
Speaker
Christoph Grüninger
Christoph Grüninger ist seit mehr als 10 Jahren aktiver Entwickler bei Open-Source-Projekten. Das bedeutet knapp 2500 Commits, Beiträge zu Desktopsoftware, numerischer Simulationen und Entwicklerwerkzeugen, Paketierung von openSuse-Paketen, Co-Maintainer von drei Projekten und Einblicke in unzählige FOSS-Communities. Seit sechs Jahren ist er IT-Projektleiter bei Mercedes-Benz und lässt Enterprise-Backendsysteme mit hohem Anteil an Open-Source-Komponenten entwickeln. Mit den Erfahrungen aus sowohl FOSS-Projekten als auch deren Nutzung berät er Kollegen aus seiner Abteilung bei Open-Source-Fragen.